Mein Staudengarten - Teil 2: Staudenbeet anlegen – natürlich, wirkungsvoll und pflegearm

Neuanlage Staudenbeet

Mein Staudengarten – Tipps von Staudengärtnerin Daniela Walter

Teil 2: Staudenbeet anlegen – natürlich, wirkungsvoll und pflegearm

Grundlage für ein pflegeleichtes Staudenbeet ist ein durchlässiger, lockerer Boden, welcher die Pflegearbeiten wie Jäten, Teilen sowie das Pflanzen/Setzen von Stauden sehr erleichtert. Im Allgemeinen können Hilfsstoffe wie zB Sand, Lava, Kies oder unkrautfreie Komposterde je nach Bodenbeschaffenheit eingearbeitet werden. Die standortgerechte Pflanzung entsprechend der Licht- und Bodenverhältnisse ist weiters ausschlaggebend für ein funktionierendes und pflegeleichtes Staudenbeet. Ein gelungenes Zusammenspiel der Stauden ergibt sich, wenn Faktoren wie Blütenfarben und -formen, Blütezeiten, Blattwerk, Wuchshöhen, Pflanzabstände, Konkurrenzverhalten und Rhythmus gut aufeinander abgestimmt werden. Bei der Gestaltung übernehmen markante Stauden die Rolle der Leitstauden, die Stauden, welche ihre Wirkung unterstützen sind die Begleitstauden und dann gibt es noch die Füllstauden. Streupflanzen wie zB Ein- und Zweijährige, sowie Zwiebelpflanzen bereichern das Staudenbeet. Je nach Größe der Pflanzfläche können auch kleinere Gehölze und Rosen Verwendung finden. Stein und Holz fügen sich als natürliche Gestaltungselemente immer gut ein und dienen Nützlingen als Lebensraum! 

Um unnötiges Gießen zu vermeiden, gibt es die Möglichkeit aus einer Vielzahl an trockenheitsverträglichen Stauden zu wählen, ob für sonnige oder schattige Standorte. Weiters gilt „1x hacken entspricht 3x wässern!“. Hacken unterbricht die Kapillarwirkung im Boden und somit die Verdunstung der Bodenfeuchtigkeit. Generelles Hacken im Staudenbeet ist jedoch nicht zu empfehlen, denn jeder Eingriff an der Erdoberfläche fördert die Keimung von Unkrautsamen (Lichtkeimer)! Sollten einzelne Stauden doch mal unter Trockenheit leiden, einmal tiefgründig wässern, fertig!

Ein eingewachsenes Staudenbeet ist wirkungsvoll und pflegearm! 

Für einen „Naturgarten“ bieten sich heimische Stauden bzw. Stauden mit Wildform-Charakter an. Beispiele von Stauden für verschiedene Standorte (Licht/Boden):

sonnig/trocken

Nepeta (Katzenminze), Geranium sang. (Blut-Storchschnabel), Sedum (Fetthenne), Agastache rug. (Duftnessel), Malva (Malve), Caryopteris (Bartblume), Phlomis (Brandkraut), Teucrium hirc. (Kaukasus-Gamander), Scabiosa ochr. (Gelbe Skabiose), Sporobolus het. (Tautropfengras)

sonnig/frisch

Lythrum sal. (Blutweiderich), Veronica long. (Langblättriger Ehrenpreis), Echinacea purp. (Purpursonnenhut), Calamagrostis brachy. (Diamant-Reitgras)

halbschattig/trocken

Cymbalaria mur. (Mauer-Zimbelkraut), Ceratostigma plumb. (Bleiwurz), Bergenia (Bergenie), Waldsteinia

halbschattig/frisch

Stachys grand. (Großblütiger Ziest), Campanula trach. (Nessel-Glockenblume), Lathyrus vernus (Frühlings-Platterbse), Pulmonaria (Lungenkraut)

schattig/trocken

Geranium macr. und sang. (Balkan- und Blutstorchschnabel), Dryopteris filix-mas (Echter Wurmfarn)

schattig/frisch

Helleborus (Christrose), Omphalodes verna (Gedenkemein), Luzula nivea (Schneemarbel), Asplenium scolop. (Hirschzungenfarn)


Diese Berichtserie ist Teil der KLAR! Maßnahme "Klimafittes Gärtnern". Ergänzend dazu finden Sie unter Veranstaltungen spannende Workshops, Vorträge und Exkursionen. Unter anderem

  • Wildobststräucher im Garten für die Artenvielfalt und leckere Früchte
  • Naturnahe Grünflächengestaltung für Betriebe und Gemeinden: Führung und Vorträge
  • Invasive Neophyten und Problempflanzen erkennen
  • Staudenbeet anlegen - wirkungsvoll, trockenheitsverträglich und pflegearm
  • Neophyten bekämpfen: Springkraut im Frastanzer Ried
  • Einem Biodiversitätsbotschafter über die Schulter schauen! (Permakultur)
  • Staudenbeet pflegen – Tipps und Tricks
  • Problempflanzen bekämpfen: Adlerfarn am Ludescherberg


Autorin: Daniela Walter | Gestaltung und Pflege von Staudengärten, sowie eigene Anzucht von Stauden | Thüringen | daniela@staudengarten.cc  | +4367762481701